26. Januar 2012

Planlos

Nie wieder Pläne! Nie wieder. Die bringen doch überhaupt nichts...
Fakt ist: Die Überarbeitung muss erstmal hintenanstehen. Momentan sieht es nämlich so aus, dass mich die Mondaugen etwas einspannen. Was daran liegt, dass ich nun endgültig gen Ende hinarbeite und da geht es auf einmal so schnell wie nie zuvor bei denen.
Ich weiß nicht. Irgendwie klingt das jetzt so, als würde ich nur schnell damit fertig werden wollen.
Ein bisschen ist es auch so. Das Buch hat es verdient, jetzt endlich mal zum Ende zu finden, nachdem es so viele Schwierigkeiten gab und es ständig unterbrochen wurde.
Also dann. Da muss Albtraum dann mal hintenanstehen (und vor 'nem Jahr hätte ich das garantiert nicht gesagt! Wenn ich erinnere, was da so losgewesen ist...), damit ich fertigschreiben kann. Zweimal. Denn ich muss das dann ja noch abtippen. Und jetzt machen will ich das nicht, weil dann einfach auch in den Pausen schreiben kann und dann gehts schneller.

Abtippen dauert halt nicht so lange. Glaub ich. Hoff ich. Keine Ahnung, aber es läuft darauf hinaus, dass ich sie zweimal fertigschreibe. Einmal auf Papier und einmal in Word.
Und ich finde das echt schön, muss ich sagen. Ich habe den ersten Satz in einem Notizbuch (in ein Moleskine) geschrieben und ich werde den letzten Satz in ein Notizbuch (Hoffentlich auch ein Moleskine) schreiben. Ich würde es mir wünschen.
Ja, ich bin auf solche Sachen fixiert.

Und dann darf ich mit dem Zweitband anfangen. Mit einem neuen Notizbuch. Und mit einer parallel laufenden Überarbeitung. Muss ja, sonst werd ich niemals in diesem Leben fertig mit irgendwas.

Ich sehe schon. Die Mondaugen haben es echt nicht leicht. Aber sie mögen mich trotzdem und ich werde sehr traurig sein, wenn sie fertig sind. Wirklich.
Vielleicht brauch ich ja deswegen so lange.

23. Januar 2012

Gott würfelt nicht

Doch! Tut er! Also, in meinem Fall. Denn ohne Würfel hätte ich jetzt garantiert nichts zu vermelden, das könnte ihr mir glauben.
Das sind nämlich nicht irgendwelche Würfel mit Zahlen drauf (Damit kann man ja auch schlecht plotten), sondern... diese hier: http://www.storycubes.com/ (Ist das jetzt eigentlich Schleichwerbung? Wenn ja, tut's mir leid...)
Ich hab sie in Emden in einem tollen Spielzeugladen entdeckt und gleich mitgenommen, weil man sich als Schreiberling ja nunmal mit Geschichten erzählen auseinandersetzt. Zum Plotten in gewisser Weise, auch wenn das wahrscheinlich eher weniger der Zweck war.
Macht aber nichts. Dafür habe ich binnen fünf Minuten mein komplettes Plotloch im Zweitband zu den Mondaugen mehr oder weniger elegant geschlossen - und festgestellt, dass sich Luka mittlerweile nicht weniger als viermal hinlegt. Und einmal ist das sogar plotrelevant, ist das nicht toll? War ne glänzende Idee, dass ihm am Ende des ersten Teils ins Knie geschossen wird (Und es ist keine tolle Idee gewesen, das i neben das o zu legen auf der Tastatur. Ihr dürft raten, was da erst gestanden hat...).
Jedenfalls - ich bin zufrieden mit mir. Ich hab jetzt endlich meinen Plot fertig und kann mich praktisch voll und ganz aufs Schreiben konzentrieren. Und aufs Überarbeiten. Das gibt es ja auch noch, stimmt.
Ich hab jetzt über 200 Seiten fertig, stelle fest, dass das letzte Kapitel etwas unnötig ist und weiß nicht, was ich damit machen soll. Eventuell ganz löschen, auch wenn ich das irgendwie nicht übers Herz bringe.
Aber was soll man machen?
Ich liebe mein Buch dann eben doch.

Aber erstmal wird weitergemacht. Dann lass ich die Testleser ran und schauen mal, was die so dazu sagen. Vielleicht finden die ja was sinnvolles in diesem Kapitel.

Und sonst so? Na ja. Eigentlich nichts. Vielleicht dass ich meine drei Plotmoleskines verloren habe und mir den Rest von den Mondaugen so zusammenreimen muss. Bis auf das Ende. Das hab ich nämlich auf Papier gekritzelt, und weil das ziemlich... na ja aussah, hab ich das abfotografiert.
Sollte ich jetzt immer machen.

Ich habe ja irgendwie ein Talent dafür, meine Plots zu verlieren.
(Aber dieses Mal schreib ich das Buch zu Ende, macht ein keine Sorgen! Notfalls würfel ich...)

19. Januar 2012

Zwiegespräche

Manchmal geht selbst Sin mir auf den Geist. Nämlich immer dann, wenn er sich so flexibel verhält, dass ihm alles egal und alles recht ist.
Wie soll ich da vernünftig mit dem Kerl arbeiten?

Und damit wäre ich beim Thema. Ich kann mal wieder nicht garantieren, wie lang der Post wird - wenn ich einmal anfange zu philosophieren, dann hör ich o schnell nicht wieder auf.
Mein Post zu vorhandenen oder nicht vorhandenen Ideen ist ganz gut angekommen, denke ich, aber mir fehlte da noch etwas. Nämlich die Sache zu den Charakteren, die ich noch ein bisschen ausgebaut habe, beim drüberlesen, aber irgendwie...
Irgendwie reicht das immer noch nicht. Und weil das endgültig den Rahmen gesprengt hätte, schreibe ich das Ganze eben nochmal einzeln. Und fange jetzt einfach nochmal ganz von vorne an zu erzählen, mit Sin und allem.

Also. Der Herr geht mir manchmal wirklich auf den Geist, weil ihm fast alles recht ist, wenn ich ihn frage, was ihm lieber ist, dann ist es ihm egal und ansonsten macht er eigentlich genau das, was er soll. Er wehrt sich nicht gegen das, was ich ihm sage was er tun soll  - der Grund, weshalb die Szenen mit ihm trotzdem aus dem Ruder laufen, liegt an seinen Gesprächspartnern, die nicht ganz mit ihm umgehen können.
Es ist Tear, da darf man sich nicht wundern.

Fakt ist aber, dass mir immer noch ein Stückchen Plot fehlt. Also habe ich erst Luka gefragt, ob der vielleicht eine Ahnung hat, was passieren könnte, aber nein...
Moment!
Du unterhältst dich mit deinen Charaktern und fragst sie, was in deiner Geschichte passiert?
Ja und?
Warum TUST du das? Es ist DEINE Geschichte, also bestimmst doch DU, was passiert?
... *lacht sich kaputt*

Fangen wir also ganz von vorne an. Was hatte ich noch gleich gepredigt? Richtig. Die Leute, die Leser und irgendwo sicher auch der Autor wollen alle lebendige Charakter. Wer hat Mitgefühl mit jemanden, bei dem während des Lesens nur das Gefühl hat, er würde durch die Geschichte geschleift, er hätte keine Seele? Wie soll man mit jemandem Mitgefühl haben, der einfach nur das tut, was er soll, der im schlimmsten Fall noch nicht einmal sich selbst treu ist, sondern schüchtern, sadistisch, völlig selbstbewusst oder einfach nur verpeilt ist - je nach Situation?
Wenn das schon nicht geht, wenn man nur liest - wie soll es dann ein Autor mit so einem Charakter aushalten? In Normalfällen (sehen wir also vom NaNo ab) schreibt man ein Buch viel länger, als man es hinterher liest. Lesen geht schnell. Schreiben nicht. Für die tollen Formulierungen braucht es Zeit, viel Zeit und noch mehr Nerven. Manche Leute wissen ja gar nicht, wie viel Herzblut hinter so eine Geschichte stecken kann.
Aber ich schweife ab, ich sehe es schon kommen.

Also. Charakter sollten/können/dürfen nicht langweilig sein, weil das auch dem Autor auf den Geist geht - gesetzt der Annahme, der kriegt das überhaupt mit, aber das ist ja meistens leider nicht so.
Für mich sind diese Leute, mit denen ich täglich hantieren muss erst lebendig, wenn ich mich mit ihnen unterhalten könnte, wenn es nicht auffallen würde, dass sie nicht echt sind, wenn man sie in der Stadt trifft oder so ähnlich.
Das heißt, man kennt sie praktisch in und auswendig. Man weiß ganz genau wie sie denken, wie sie fühlen, wie sie handeln und so weiter. Deswegen kann ich mit ihnen plotten - wenn ich nur wüsste, wo ich anfangen soll, eine Reaktion von ihnen zu bekommen.
(Ich muss mir mal kurz Musik anmachen. Geht ja gar nicht ohne.)
(So. Besser.)
Das Schöne an der Sache ist: Das Schreiben geht irgendwann sehr viel leichter von der Hand. Irgendwann weiß man einfach, welcher Satz als nächstes kommt, irgendwann weiß man, wie die Charakter eine Szene sehen und sie beschreiben. Ich habe teilweise frappierende Unterschiede in den Sichtweisen zweier Charakter in meinen Büchern. Was die anderen rechtfertigen, gehört für die anderen verboten. Und wo Grenzen liegen, ist sowieso vollkommen verschieden.
Und deswegen sind sie lebendig. So lebendig, dass ich mich nicht nur mit ihnen unterhalten könnte, sondern es auch tue. Ich kann sie fragen, was als nächstes passiert, auch wenn sie selbst keinen Plan haben - Fragen kostet ja nichts.
Ich kann mit ihnen reden. Mich praktisch bei ihnen auskotzen und sie verstehen mich. Halten mir die Hand und reden zurück.
Es klingt verrückt, aber es geht mir besser, wenn ich weiß, dass sie da sind.
Schreiben bedeutet eben auch, dass man nie wirklich alleine ist. Man hat immer Leute um sich, Tag und Nacht und manchmal halten sie sich nicht an den eigenen Schlafrhythmus. Sie haben eben einen eigenen. Genau wie sie ein eigenes Leben haben, das nur zufällig ziemlich eng mit meinem verbunden ist.
Können wir beide nichts für. Muss wohl Zufall gewesen sein.
Das Problem ist auch, dass das Reden umgekehrt funktioniert. Und sie mir irgendwelche Flausen in den Kopf setzen, mich einfach besuchen kommen und wieder verschwinden oder sich einfach irgendwo hinsetzen und so tun, als wären sie schon lange da.

Ich hab eine WG im Kopf, merk ich gerade.

Aber nein, ich bin nicht verrückt.
Glaub ich.

13. Januar 2012

Panik! or not

Das kann mir doch keiner erzählen, was hier teilweise abgeht in meinem kleinen verschlafenen Stadtteil einer großen und nicht ganz so verschlafenen Stadt. Da macht man sich die ganzen Ferien lang verrückt wegen Klausuren, die man garantiert versaut hat (und außerdem im Unterricht vor die Nase gesetzt bekommen hat, nur um dann festzustellen, wie sehr man das versaut hat) und dann kommt da eine Drei raus?! Ich fass es nicht.
Bilanz des restlichen Restes des vergangenen Jahres:
Deutsch (gefühlte Vier): Zwei. Plus.
Englisch: (gefühlt alles unter zwei): Eins. Minus.
Musik (gefühlt alles außer Eins): Drei. Plus. Ganz okay.
Chemie (Garantiert keine Eins): Eins. Minus.

Komme mir verarscht vor.
Und ansonsten? Hab ich übrigens auch noch Geschichte und Mathe geschrieben und das lässt auf sich warten.

Und sonst? Habe ich diese Woche nicht weiter überarbeitet, dafür aber ganz ordentlich geschrieben. Ich versuche, es so zu halten, dass ich eine Woche lang nur überarbeite, eine Woche lang nur schreibe und vielleicht überarbeite), und so weiter, um von jedem etwas zu haben. Ich bin froh, dass ich jetzt schreiben durfte, weil ich die Mondaugen echt vermisst habe. Und sie mich offenbar auch.
Außerdem wird mir dabei ziemlich bewusst, wie sehr es gegen Ende geht. Ich bereite gerade systematisch alles aufs Finale vor - mehr oder weniger. Bei Luka geht es jetzt los, danach wird Sinead an die Reihe kommen und Tear sofort hinterher. Das wird spannend, ich hoffe dass das gutgeht und mir keiner vorher wegläuft.
Und ich habe ein bisschen geplottet. Der Zweitband wird immer weiter - ich habe nur das Problem, dass der eigentliche ganz große Knall kurz vor dem eigentlichen Ende kommt und ich deswegen sowohl Luka als auch Sin kurz davor psychisch arg in die Mangel nehme. Bei Sin macht das wenig, der steckt so viel weg, dass ich mich frage, wie er das macht, bei Luka mache ich mir Gedanken, inwiefern der noch funktioniert. Ist das dann eher so ein "Ich bring das zu Ende, um der Ruhe willen" oder ein "Ich kann nicht mehr, aber ich muss"?
Aber ehe ich mich das frage, muss ich ja erstmal mein Plotloch füllen. Das ist ganz wichtig, weil ich dann das komplette Buch geplottet hätte und es sozusagen in den Startlöchern steht. Nach einem halben Jahr ist das auch mal nötig.

Und die Überarbeitung? Am Montag ist es wieder soweit. Eventuell auch früher, dass ich neun Tage überarbeite und nur fünf schreibe, aber ich will mein Moleskine gar nicht mehr aus der Hand legen!
Andererseits hab ich meinen Stift auf dem Schulweg verloren und weil ich ein schräger Mensch bin, kann ich momentan eh nichts machen.
Tja. Ich und meine Allüren.

Übrigens mag ich meine Engel immer noch. Ich denke, dass ich sie wirklich im nächsten NaNo fertigschreiben kann und werde und bis dahin auch den Plot fertighabe. Hoffentlich. Ganz ohne geht es nämlich beim besten Willen nicht.
Aber Panik?
Nö.
Ich schreib doch keine Klausuren!

6. Januar 2012

Woher hast du das bloß?

Von meinen Eltern offenbar nicht.

Aber mal ganz im Ernst. Jeder kreative Mensch, der das hier liest, wird das doch auch kennen. Früher oder später guckt sich jemand das an, was man da so, in meinem Fall vor sich hingeschrieben, hat, und nach einem Moment kommt dann diese Frage:
"Woher hast du diese Fantasie/Woher nimmst du diese Ideen/Woher HAST du das bloß?"
Bitte sagt mir, dass ich nicht die Einzige bin, die das so aufregt.

Dieser Post wird laaaaang! Wer keinen Bock darauf hat, so viel zu lesen, der muss das nicht.

Mal ehrlich: Kann mir irgendwer, der zufällig Neurologe ist, erklären, woher Kreativität kommt? Kann mir irgendwer erklären, warum ich Ideen habe, die so sind wie sie sind? Oder ist dafür der Herr Freud zuständig, der mir dann erklären will, dass ich Wolf nur umgebracht habe, weil ich mit fünf noch keine Cola durfte?
(Nichts gegen Freud. Aber ich finde Psychoanalyse sehr, sehr seltsam)
Fakt ist doch: Nach meinem Wissensstand weiß man gar nicht so genau, was hinter dieser Kreativität und hinter diesen Ideen steckt. Und warum es so lange braucht, bis man aus einer Idee einen kompletten Plot gemacht hat.
Ich meine, jeder Mensch kann sich Dinge ausdenken - ich gehe jetzt mal einfach davon aus. Man kann sich von jetzt auf gleich einen Drachen ausdenken und sich vielleicht noch vorstellen, wie er durch die Gegend fliegt. Ganz viele Leute wollen ja auch Bücher schreiben, sie haben Ideen, aber die gehen irgendwann aus.
Und dann? Ja denk dir was aus!
(Ich schweife übrigens gerade ab. Aber das wollte ich schon immer mal sagen, also macht das nichts)
Mir was ausdenken?
Ja! Du schreibst doch Bücher, da kannst du das doch!
Ähm...
Klar kann ich mir jetzt in meiner Science-Fiction Welt einen Drachen hinsetzen, der alles und jeden töten will, bevor die Helden von irgendwoher ein Schwert nehmen, das es gar nicht gibt, und ihn dann ganz mutig töten, obwohl sie vorher vor fast allem schreiend weggelaufen sind. Problem gelöst, Geschichte beendet, glücklich. Ich hab mir was ausgedacht.
Ja aber nicht sowas!

Die Schwierigkeit beim Plotten liegt eben darin, sich Dinge auszudenken, die mit den bereits vorhandenen Ideen ein Ganzes ergeben. Und wenn man sich das so überlegt, dann sind das ganz schön viele Ideen. Da ist der Plot selbst, seine verschiedenen Handlungsorte, Gebäude, Wälder, Gegenden, das ist alles so komplex, dass es mir hinterher ziemlich lebendig vorkommt. Genau wie die Charakter. Gute Charakter sind ja am Ende die, bei denen man denkt, dass man sie ohne Probleme auf der Straße treffen könnte. Die nachvollziehbar sind, die man hasst, liebt, mit denen man feiert und im besten Fall um sie weint.
Und da braucht es nun einmal mehr als jemanden, der durch die Geschichte geschleift wird und genau das macht, was er gerade machen soll.
Apropos Charakter: Man hat mich noch nie gefragt, warum meine Charakter so sind wie sie sind, aber die Frage schwingt ja ganz oft mit. Warum habe ich einen rassistischen Elfen in meinen Geschichten, ein psychisch völlig gestörtes Mädchen, einen als Versuchskaninchen missbrauchten jungen Mann, der fast keine Gefühle mehr haben darf, einen traumatisierten Werwolf mit fürchterlichem Charakter, und unglaublich viele innerlich zerrissene Gestalten? Was treibt mich dazu an, solche Leute in meine Geschichten zu setzen?
Na ja. Zum einen ist ein makelloser Charakter mit einer Bilderbuchvergangenheit erstmal nicht interessant. Und wenn ihm in der Geschichte etwas widerfährt, dann hat er eben doch schon ein Trauma, oder irgendetwas anderes, was ihn ändert. Plötzlich nicht mehr makellos.
Aber - in so einer Form? Lerudan hat ja mal zu mir gesagt, dass er nie so einen Charakter wie Tear (Psychisch gestört) in seinen Büchern haben will. Ich weiß nicht, warum nicht, aber ich brauch jetzt mal einen Anlass, um weiterzuschreiben.
Ich glaube, solche Leute sind es, die Anlass zu der Frage geben.
Aber was treibt mich nun dazu? Will ich so sein wie meine Charaktere? Spielt da Wunschdenken vielleicht eine Rolle?
Ein bisschen. Gebe ich zu. Aber genau so sein wie sie will ich garantiert nicht.
Vielmehr ist es ja so, dass in jedem Charakter ein ganz kleines bisschen von mir steckt. Wolf und Luka zum Beispiel sind beide hochbegabt wie ich. Wolfs Charakter hab ich in der Hinsicht ein wenig sehr überzogen, aber er denkt anders, er drückt sich anders aus. Er ist ein Sonderling in einer Welt, in der es besser ist, das Mauerblümchen zu sein. Und Luka? Ich denke, wenn ich es nicht dazuschreiben würde, würde das keiner merken außer mir. Er ist mehr der Typ, der zweifelt. Der, der zu viel nachdenkt und das tue ich auch. Die meisten Leute schlafen durchschnittlich nach spätestens einer Stunde ein. Das könnt ihr bei mir vergessen, es sei denn ich bin wirklich extrem müde. Wir beide haben das Problem, dass wir ganz oft vor der Frage stehen: Mach ich das gerade richtig? Oder Wie mach ich das überhaupt am besten?
Das soll nur ein Beispiel sein, ich kann hier jetzt nicht alle auseinandernehmen.
Fest steht aber, dass so etwas einen Charakter lebendiger macht, ihm gewissermaßen eine Seele gibt - und nicht zuletzt eben auch die Tiefe, die ein Leser gerne hätte.

Solche Dinge kann man sich irgendwann einfach nicht mehr wirklich "ausdenken". Das macht man irgendwann nicht mehr selbstständig und dann, wann man Lust hat. Das kann man bei einer groben Idee machen, sich Inspiration suchen und daraus dann etwas machen, was einem gefällt und thematisch passt. Das fällt für mich unter Ausdenken.
Das andere unter Warten, dass das Ganze endlich mal Gestalt annimmt. Wenn es um den letzten Rest der Handlung geht, dann wissen die Leute, die mich kennen, dass ich mich damit unglaublich schwertue. Denn da kann ich mir nichts mehr ausdenken, da ist das Puzzle bis auf ein, zwei Teile fertig - und die sind blöderweise grade weg.

Die Lieblingsbeschäftigung eines Autors ist Warten.

Und nun mal wirklich zurück zu der eigentlichen Frage.
Woher nimmst du nur diese Ideen?
Na ja, aus dem vorherigen kann man jetzt folgendes schließen: Aus den Inspirationen, die mir so zufliegen. Bei mir wären das zum Beispiel Final Fantasy, die Hexer-Saga (Sehr zu empfehlen, übrigens!), Deathstars, Powerwolf, Das berüchtigte Buch, das meinen NaNo umgeschmissen hat, zwei Worte - Angelus Mortis, das Silmarillion von Tolkien, Klischees, die Frage, warum die Charakter in Büchern eigentlich fast nie kurz oder weitsichtig sind, Animes, Songtitel und -texte von allen möglichen Bands... Soll ich weitermachen? Lieber nicht.
Das ist jetzt einfach wild zusammengewürfelt - und letztendlich sind daraus Albtraum, Das Lied, die Mondaugen, die Werwölfe und die Engel geworden. Aus dem kruden Mist da. Kann man sich irgendwie nicht so genau vorstellen.
Weil da eben noch eine ganze Menge an Ideen fehlt, die dadurch nicht abgedeckt wurden. Durch das Silmarillion beispielsweise hatte ich nur den Anfang von Albtraum, durch die Klischees mein völlig anderes Bild von den Elfen. Das erklärt aber noch lange nicht mein Weltenkonzept.
Ganz ehrlich: Wenn es einen Weg gab, wie das zustandekam, dann habe ich ihn vergessen. Ich weiß nur noch, dass ich mich irgendwann um halb eins nachts hingesetzt und eine Kladde für Ideen genommen habe, um das einfach mal aufzuschreiben.
Nach zwei vollgeschriebenen Seiten hab ich dann gemerkt, dass da irgendwie mehr hintersteckt. also habe ich wirklich einen 160 Seiten Collegeblock genommen (Den ich bis heute habe) und die erste Seite komplett vollgeschrieben. Und dann einfach weitergemacht, bis der Gedanke zu Ende war.
Woher ich die Idee genommen habe? Keine Ahnung. Ich muss wohl kurzzeitig woanders gewesen sein.

Aber ich habe tatsächlich etwas vergessen. Das übliche Was-wäre-wenn? Ja, was wäre denn, wenn man während des Schlafens in einer anderen Welt ist, praktisch gar nicht träumt. Oder doch? Und wo genau ist denn dann der Anfang des Ganzen?
Sowas macht Hirnmatsch, stell ich grade fest.
Oder was wäre, wenn Werwölfe wirklich unter uns leben würden? Wie würde denn dann sichergestellt, dass die keiner bemerkt?
Was wäre, wenn tatsächlich irgendwo ein Unfall geschieht, der viele Menschen zu Mondaugen macht und dadurch am Ende den kompletten Fortschritt für eine ganze Weile lahmlegt, weil alles aus dem Ruder läuft?
Was wäre, wenn es Luzifer und seine Engel wirklich gäbe?
(Wer wissen will, was es damit auf sich hat - es sind alles meine Bücher und Genaueres könnte ihr auf den Seiten direkt unterm Header nachlesen. Ich würd mich ja freuen.)
Es sind manchmal ganz einfache Fragen, wie die mit den Mondaugen. Was wäre, wenn das passiert? Und daraus baut sich dann eine Idee auf, aus der ein Szenario wächst, mit dem man dann arbeiten kann. Passiert nur leider nicht immer. Ich kann nicht immer sagen, was wäre wenn...? Besonders bei den Feinheiten funktioniert das nicht mehr.

Also. Damit hätten wir jetzt geklärt, wie ich auf manche Ideen komme. Alles hätten wir immer noch nicht durch. Aber ich mach es mal kurz: Für den Rest kann ich gar nichts. Der kommt einfach. Irgendwann ist er da und ich freue mich, dass er endlich da ist und ich mit ihm machen kann. Ich kann nichts dafür. Ich wusste vielleicht, dass er da ist, aber wie er genau aussieht und was ich damit machen kann - keine Ahnung. Und ob ich irgendwann dahinterkomme, ist auch so eine Frage.

Also.
Woher nimmst du nun deine Ideen?

Wer mich das jetzt immer noch fragt, dem sei etwas gesagt (Und seid doch so lieb und haltet euch mal kurz die Ohren zu):

ICH WEISS ES NICHT!

4. Januar 2012

Die Liegengebliebenen

Es ist ein trauriges Schicksal, was die Mondaugen da haben. Irgendwie bleiben sie ständig auf der Strecke und irgendwie schaffe ich es nie, mich ihnen allein zu widmen. Ein Großteil des Buches ist auf Papier entstanden - eigentlich eine Garantie dafür, dass das Buch scheitern muss, aber daran will ich gar nicht denken. Dazu sind sie mir dann doch zu wichtig.

Fakt ist aber: Nach der Plotphase kam die letzte Klausurenphase in der Neun. Schlecht. Dann mein Sozialpraktikum. Noch schlechter. Darüber müssen wir nun echt nicht reden.
Dann kamen die Ferien. Da sollte man ja meinen, dass es da wieder aufwärts ging - nur dummerweise kamen die Ferien erst spät und in den drei Wochen Urlaub schreibe ich sowieso nichts - aber der NaNo rückte näher und ich wollte es so halten wie 2010 - früh anfangen zu plotten, um dann was Solides in der Hand zu haben. Der Zweitband weigert sich aber bis heute, mir zu sagen, was in der zweiten Hälfte des Plots passiert, auch wenn mir gestern Nacht irgendwie so einiges klar geworden ist... Seltsam, seltsam.
Also ließ ich das Buch wieder liegen und begab mich auf Plotsuche. Erfolglos, aber die Rettung fand ich durch die Werwölfe und durch die Engel (Die gerade natürlich auch sträflich vernachlässigt werden, aber das ist was anderes. Ich denke, da wird es dann doch anders laufen). Der NaNo ging vorbei, ich schrieb natürlich kein Wort mehr.
Danach wollte ich eigentlich wieder reinhauen, und dieses Mal wirklich, aber dann kam der Albtraum dazwischen und wollte überarbeitet werden. Und das frisst jetzt aktuell meine komplette Zeit, aber fast 100 Seiten sind wenigstens schon fertig.
Na ja. Ein Fünftel. Und ich hab schon 3,5k aus diesem Buch rausgekürzt.

Ja, und wenn die Überarbeitung fertig ist, dann könnte ich zur Abwechslung mal schreiben. Aber ich muss die Engel erst fertig plotten, zumindest den ersten Teil. Das heißt, eigentlich gibt es da keinen ersten Teil, das bezeichnet bei mir nur den Teil, in dem Chris eine Erzählstimme hat. Und nachdem er draufgeht, beginnt dann der quasizweite Teil des Ganzen. Und den kann ich verschieben.
Wahrscheinlich verschiebe ich das ganze Buch und schreib es doch im NaNo zu Ende. Das dürfte das 120k-Ziel noch aushalten, denke ich.

Nehmen wir also an, ich würde das so machen. Könnte ich dann wohl mal...?
Nein. Ich sollte nicht mehr Deathstars hören und dabei nachdenken. Belassen wir es bei einer tollen Idee mit viel Licht und gar keinem Schatten, Leuten ohne Gedächtnis, und mit einem englischen Titel, den man unmöglich übersetzen kann.

Das ist dann so momentan der Stand der Dinge. Hat jemand Vorschläge, wie ich DAS organisiert kriege? Ich wäre euch sehr dankbar.

3. Januar 2012

Da sind wir wieder

Hallöchen und willkommen auf meinem Blog im Jahre 2012, das letzte was wir miterleben werden. Angeblich. Ich wünsch euch auch ein frohes neues Jahr, ich war leider im Urlaub, deswegen muss das verspätet kommen.

Happy New Year @ all

Nachdem das erledigt wäre, kann ich ja mal erzählen, was denn so alles losgewesen ist. Und das ist sooo viel gewesen, das glaubt ihr gar nicht!
Na gut, ich kann das jetzt in drei Sätzen abhandeln, aber Das Siliel redet ja viel.
Also. Ich habe zu Weihnachten zwei Moleskines, Kakao, James Hetfield (der von Metallica) Signature Plektren, Nightwishkarten (Yay!) und eine Reise bekommen.
Eine Reise?
Eine Reise. Leute, haltet euch doch kurz mal die Ohren zu.

ICH DARF NACH WACKEN FAHREN!!
Ich darf nach Wacken, ich darf nach Wacken, ich darf mitten im Dänemarkurlaub in ein kleines, 2000-Seelendorf nach Schleswig-Holstein fahren, um dort zu campen.
Der geneigte Leser fragt sich jetzt: Was?
Na ja, eine Kleinigkeit hab ich vergessen. In der Zeit findet nämlich das größte Metalfestival Europas (Europas? Deutschlands? Der Welt? Kein Plan) statt und aus 2000 Bewohnern werden für vier Tage einfach mal 80000. Und es kommen so viele tolle Bands dahin! Volbeat, Machine Head, Gamma Ray, Amon Amarth (Die der geneigte Leser ja schon kennen dürfte, weil ich sie schon zweimal live gesehen habe), In Extremo und sooo viele andere!
Und das Siliel mittendrin. Kannste mal sehen.

Warum ich das so breittrete, fragt ihr? Weil ich trotz keines PCs nicht auf die Konzertberichte verzichten werde. Und weil ich so viele Eindrücke alle nicht behalten kann, kommen dann die Moleskines zum Einsatz, in denen kann ich das dann hoffentlich alles festhalten. Das gibt ergo ziemlich viele Posts, weil ich die nicht unendlich langmachen will/kann und deswegen auch eine eigene Kategorie. Das hier war ein ziemlich ungelenker Opener und hier wird auch für eine ganze Weile nichts mehr kommen, aber egal.

Ich fahr nach Wacken! Und ihr dürft - mehr oder weniger - dabei sein. Damit ihr auch was davon habt.
Und morgen kommt dann auch wieder mal was zum Schreiben und sämtlichen anderen Katastrophen.