31. März 2012

Engel und Teufel

Je länger ich an den Engeln plotte, desto mehr drängt sich mir eine Frage auf. Eigentlich zwei, wenn ich ehrlich bin, aber um die geht es jetzt eher weniger (Sie lautet: Warum lasst ihr mich nicht in Ruhe an den Mondaugen schreiben, bitteschön?).

Nein, das Eigentliche ist schon ein bisschen tiefsinniger. Und ein bisschen philosophisch. Und mal was anderes als mein ständiges Gejammere über Engel (und solche, die es sein wollen), die nicht so wollen wie ich will.
Die Frage ist, ob Luzi wirklich so richtig böse ist.
Ich möchte nicht behaupten, dass er es gar nicht ist, dann wäre er nie gefallen. Tatsache. Er ist stolz, er ist arrogant, und wahrscheinlich kennt er die Bedeutung von Empathie gerade mal aus dem Wörterbuch. Er benutzt seine Untergebenen als Spielfiguren, nicht mehr und nicht weniger und fast hätte ich seine sadistische Ader vergessen) - das lässt sich alles nicht leugnen, aber ist der Kerl deswegen zwingend böse?
Wir Beide kennen uns jetzt schon seit fast fünf Monaten. Das ist eine ziemlich lange Zeit, in der das Buch theoretisch auch schon fast fertig geschrieben sein könnte. Anfangs hat der Kerl ziemlich genervt, sich über alles Mögliche aufgeregt und mir das Schreiberlingsleben schwer gemacht. Macht er immer noch. Aber jetzt kenne ich ihn besser und ganz langsam erkenne ich auch eine Psyche hinter dem ganzen Wahnsinn. Keine zerbrechliche, wie es das Klischee sagt und auch nichts dergleichen, aber trotzdem eine Psyche, mit der vielleicht nicht jeder gerechnet hätte.

Aber wie komme ich zu so einer Überzeugung, wenn er mir doch die ganze Zeit das Gegenteil beweist?
Mir scheint, das letzte Viertel des Plots, eben das Viertel was noch fehlt, dass das am Ende vielleicht das Relevanteste im ganzen Buch sein wird. Vorher passiert viel, aber das bereitet letztendlich nur das Finale vor - oder zumindest ziemlich viel davon. Gut, als ich mit Chris angefangen habe, wusste ich noch nicht, wohin das alles führt und ich habe ein wenig Angst, dass ich das umstrukturieren muss, weil der erste Teil eigentlich nur zweieinhalb Aufgaben erfüllt. Zum einen und zum wichtigsten soll er Dori zeigen, dass er kein wirklicher Engel ist, sondern nur eine Marionette in einem höchst egoistischen Spiel (auf das komme ich gleich nochmal zu sprechen), zum zweiten soll er Doris Hass auf Luzi schüren, in dem Chris am Ende umgebracht wird und zum letzten soll er die ganze Geschichte mit "Wir stehlen die Seele eines Engels und so weiter" hinterher nicht ganz so plötzlich kommen lassen, damit das nicht ganz aus der Luft gegriffen wird. Damit das beim ersten Mal fehlschlägt brauche ich Chris auch, weil bei ihm das Ritual fehlgeschlagen hat - oder zumindest so weit nicht funktioniert, dass er für Luzi nutzlos ist.
Ich frage mich, inwiefern das fünfhundert Seiten rechtfertigen kann.
Hat jemand eine Ahnung? Oder irgendeine Meinung? Wäre sehr lieb.
Aber kommen wir mal zurück zum Thema. In diesem letzten Akt vor dem Finale wird viel passieren, das weiß ich, und zwar schon rein von der Charakterentwicklung. Da hätten wir Dori, der nun schrittweise mehr Teufel wird und immer weniger Mensch und Engel. Da hätten wir Janne (Kennt ihr den eigentlich schon?), einer der Engel Luzis, der langsam aber sicher erkennt, dass Dori zu recht gegen seinen (ehemaligen) Herrn kämpft, aber eben nicht, dass der genau so enden wird.
Da hätten wir Luzi selbst, der sich die ganze Zeit über sicher war, Dori kleinzukriegen und glaubte, dass ihn sowieso niemand umbringen wird, weil niemand Teufel sein will. Dieser Irrglaube hat nur aufgrund von zwei Dingen so lange gehalten: Erstens stimmt das für alle himmlischen Engel, die in der Lage wären, ihn irgendwie zu töten (plus Gott, dem das Ganze schon verwehrt ist, weil er dann Gott und Teufel zugleich wäre und das macht Kopfschmerzen) und zweitens hat der Herr vor lauter Stolz seine Fehler nicht gesehen. Durch die Sache mit Chris ist er am Ende so aus dem Konzept, dass er immer weiter zu glauben beginnt, Dori wieder zu seinem Diener machen zu können.
Ich merke gerade, dass Gott ihn damit letztendlich in den Untergang treibt. Respekt. Wusste ich noch gar nicht.
Aber letztendlich wird Luzi erkennen müssen, dass er Mist gebaut hat und zwar Gewaltigen, wenn ich das mal so sagen darf. Er wird wahrscheinlich sehen, dass er sich sein eigenes Grab geschaufelt hat und was daraus resultiert ist pure und vor allem menschliche Angst vor dem Tod.

Belassen wir es erstmal dabei, der Post wird viel zu lang. Ich mach dann morgen oder übermorgen an genau dieser Stelle weiter und erklär euch dann, warum Luzis Verhalten zu verhältnismäßig vielen Teilen einfach nur Sinn macht - und in seiner Essenz auch menschlich ist.
Armer Teufel.

29. März 2012

Der Wahnsinn

Ich befürchte Schlimmes, meine Freunde.
Ich befürchte, dass meine Charakter den Verstand verlieren. Die Engel. Also die Guten UND die Bösen (Luzi ausgeschlossen, der ist schon bedient).

Aber fangen wir von vorne an.
Wir wir vielleicht alle wissen, habe ich bei den Engeln geschätzte drei Viertel des Plots ausgearbeitet und bin der festen Überzeugung, dass dieses Buch einfach nur lang werden kann. Macht nichts, gefällt mir. Übrigens will ich auch irgendwann mal ein Cosplay von ihnen machen - und auf jeden Fall, sollte ich das Buch tatsächlich an den Mann bringen können. Aber da kann ich wohl noch lange warten.
Egal - wo war ich noch gleich. Ah ja.
Mir fehlt also noch ein gehöriges Stückchen Plot. Und ich war heute krank und habe den ganzen Tag Animes geguckt. Das Ende von Death Note.
Der Wahnsinn nahm da ganz langsam Überhand.
Und ebendieser Wahnsinn, so befürchte ich, übernimmt ganz langsam das Stückchen Plot.
Kurz bevor ich die Lücke habe, lernt Dorian einen Menschen kennen, eigentlich zwei. Eine Mutter mit ihrer Tochter. Er verliebt sich - zum zweiten Mal in der Geschichte - und sie sich auch. Aber genau wie bei Chris ist so eine Beziehung zum Scheitern verurteilt, denn die Todesengel dürfen nicht fähig sein zu lieben. Letztendlich übernimmt Luzifer die Kontrolle über Doris Körper und bringt die Beiden um. Absolut fies und böse, aber was anderes blieb mir ja nicht übrig. Immerhin handelt es sich hier um den Teufel persönlich und zeigt eher weniger Gnade.

Jetzt habe ich mir folgendes überlegt. Zusammen mit den armen Menschen stirbt gleichzeitig auch Doris Menschlichkeit. Man erinnere sich: Jedes Mal wenn so ein Engel geschaffen wird, bekommt er gleichzeitig noch ein Abbild eines Fragments von Luzis Seele mit, damit der sich hinterher aus der Hölle befreien kann. Und indem ihm nun zum zweiten Mal seine Liebe geklaut wird, wird seine menschliche Seite immer weiter niedergeprügelt, und der Charakterzug, der von der Seele kommt, tritt deutlicher hervor.
Der Wahnsinn nimmt Überhand, sag ich ja.
Was dazu führt, dass Doris Hass auf Luzi nur noch verstärkt wird und er ein bisschen nicht mehr er selbst ist. Er wird ein wenig zum Teufel bevor er tatsächlich der Teufel wird.
Das eigentlich Gruselige an der Sache: Mein armer kleiner Dori wird wahrscheinlich von den richtigen Engeln entführt, die immer noch nicht ganz verstanden haben, dass er eigentlich auf gar keiner Seite mehr steht, und die bieten ihm an, die "Seiten zu wechseln" (Was ja gar nicht geht.). Und dieser arme kleine Dori lässt sich nicht länger zu irgendwas prügeln.
Er lacht sie aus. Er lacht die kompletten verbliebenen Erzengel aus und wenn ich mir diese Lache vorstelle, da läuft es mir ungelogen kalt den Rücken runter.
Das ist nicht mehr mein kleiner netter armer Dorian, den ich vorher durch das Buch getrieben habe und der mit leidtat. Das was da gerade die mächtigsten Engel neben Luzi auslacht, ist irgendwas zwischen ihm und eben Luzi. Und gruselig wie sau.
Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, aber ich werde mich wohl daran gewöhnen müssen, dass er am Ende so wird. Nur die Entwicklung von Normal zu Wahnsinn sollte vielleicht ein bisschen Spielraum bekommen...

Wenn ich so weitermache, dann kann ich nicht mehr sagen, das Buch ist mir von alleine über den Kopf gewachsen.

27. März 2012

Ich wieder

Ich vernachlässige meinen Blog aber auch wirklich sträflich im Moment. Allerdings gibt es auch erstaunlich wenig zu berichten. Ich meine gut, ein paar Klausuren geschrieben, mich aufgeregt, gelacht, verplant, mehr gelacht und das Leben zur Abwechslung mal leicht genommen. Ohne Aber. Das war's eigentlich schon, mehr hab ich die letzten Wochen nicht gemacht.
Okay ich hab ein bisschen geschrieben.
Okay, ich habe bei Ebay eine Cosplayperücke bestellt - in Rot - und sie ist da und toll.
Und es sind bald Ferien.
Und ich habe versucht, weiter an den Engel zu plotten.

Aber es gibt echt nichts Aufregendes momentan bei mir. Was soll ich machen? Ich kann euch ja jetzt nicht die ganze Zeit über mit irgendwelchem Mist langweilen, den ich eigetnlich auch vergessen will, weil er unnötig ist. Manche Menschen machen das ja. Die bloggen drüber, dass sie heute shoppen waren und so. Sollen sie, aber ich mag das irgendwie nicht.
Tja.

Was ich sagen wollte:
Ich lebe noch. Ist nur gerade ein sehr langweiliges Leben.

18. März 2012

Jahrestage

Ich hab es fast gar nicht gemerkt und vorgestern auch gar nicht daran gedacht.
Ich sollte mich schämen. Vor allem wenn ich bedenke, dass ich mich vorher fast verrückt gemacht habe.
Macht ja nichts. So kann ich wenigstens alles zusammen feiern.

Also. Vorgestern am 16. 3. ist es genau ein Jahr hergewesen, dass es sich begab, dass ich zufällig einen Traum hatte, in dem ein gewisser Kerl mit weißen Haaren vorkam, der mir beim Aufwachen exakt ein Wort hinterließ und mich lange rätseln ließ, was ich damit anstellen sollte.
Mondauge eben.
Ich hatte so meine Schwierigkeiten, aus diesem Wort etwas zu machen, und wenn die Osterferien nicht gewesen wären, hätte ich wohl jetzt noch meine liebe Not damit. Es kam zum Glück ein kleines bisschen anders und der erste Teil ist fertig (Mehr war ursprünglich ja auch nicht geplant. Aber dann kam Sin um die Ecke.). Sowas aber auch.
Und der Kerl mit den weißen Haaren hat sich von einem rücksichtslosen Kerl, der einem völlig unsympathisch ist, zu dem exakten Gegenteil entwickelt - was ihn jetzt nicht unbedingt besser dastehen lässt, aber ich mag Luka trotzdem. Übrigens. Er ist mir eher ans Herz gewachsen als Sin. Den mag ich zwar auch ganz gerne, aber wenn ich mich rein hypothetisch zwischen Beiden entscheiden müsste, hätte ich keine Ahnung. Zum Glück überleben Beide bis zum Schluss, da komm ich gar nicht in solche Bedrängnis, aber es wird wehtun, dieses Buch zu beenden, das könnt ihr mir glauben.

Aber zurück zum Thema. Es gibt nämlich noch was zum Feiern, was vielleicht nicht alle nachvollziehen können, aber das verlange ich auch nicht.
Es begibt sich nämlich, dass wenn die Geschichte der Mondaugen komplett wahr wäre - was noch problemlos sein könnte, denn die wirklich interessanten und ausschlaggebenden Dinge würden erst nächstes Jahr passieren und dann erst 2017 an die Öffentlichkeit geraten - dann würde eben dieser Luka seit etwa heute Morgen 32 Jahre alt sein. Klingt komisch, dass ich das weiß, bei den anderen krieg ich nämlich nur den Monat auf die Reihe, ist aber tatsächlich so. Im ersten Band ist er übrigens 229, im Zweiten nochmal drei Jahre älter.

Ich bin jetzt so lange mit den Mondaugen zusammen, dass ich das alles weiß. Ich glaube, es sollte mich stutzig machen und ich sollte meine Kommunikation mit den Charaktern vielleicht etwas überdenken, um nicht hinterher als schizophren zu enden - aber ich will gar nicht. Geht ja auch so ganz gut.
Das einzige, was ich überdenken sollte wäre, wenn ich nächstes Jahr noch einen Jahrestag feiern muss.

11. März 2012

Miep?

Ähm... Hi.
Ich trau mich ja fast gar nicht mehr, hier noch zu posten, nachdem ich mich so um die zwei Wochen vornehm zurückgehalten habe, obwohl ich doch versprochen habe, dass es viel Kram zu erzählen gibt! Jetzt muss ich das erstmal ordnen, am besten in drei, vier fünf Posts packen und hoffen, dass ihr das trotzdem noch versteht.
Was ich übrigens cool finde, ist ja dass ich trotzdem noch viele Bloghits kriege. War nicht immer so. *stolz ist*
So, und jetzt fangen wir mal an.

Erstmal das ganz wichtige. Ich wollte ja eigentlich noch bis zum 16. warten, weil die Mondaugen dann - so habe ich es ausgerechnet - exakt ein Jahr alt werden. So lange bastel ich also schon an diesem Projekt rum. Meine Güte. Und eigentlich muss ich ja jetzt gar nicht mehr sagen, was so passiert ist, das wisst ihr ja jetzt eh schon. Macht aber nichts.
Jedenfalls habe ich am 23. 2. wenn ich mich nicht irre, noch ganz schnell Project Sin angefangen, um das vor dem Winternachtstraum erledigt zu haben. Mittlerweile hat sich da bemerkenswert wenig getan, immerhin hab ich bisher nur gute 3000 Wörter auf die Kette gekriegt, 16 Seiten also. Macht aber nichts, das Buch ist angefangen und bis Wacken sollte das eigentlich schon noch halten, weil ich die Charaktere mitnehmen will. Und zwar genau die, nichts mit Flügeln und so. Ihr wisst schon.
Das Schreiben läuft so, wie beim ersten Teil, also exakt wie erwartet. Es geht langsam, das lohnt sich nicht mal in Form von überragend gutem Stil (und auch nichts in der Richtung) aber wenigstens geht es. Ich kann mich damit abfinden, dass das nicht mein bestes Werk wird - aber dafür sind dann ja die Engel da.

Und damit (k)eine elegante Überleitung zum nächsten Thema. Luzi und Konsorten, an denen ich immer noch rumplotten muss und im Zuge dessen mit mehr Informationen und offenen ragen zugeschmissen werde, als dass ich irgendwas vernünftig auf die Kette kriege. Das stört ein bisschen, insbesondere weil ich jetzt irgendwie doch nicht unbedingt mehr als die prognostizierten 1000 Seiten am Ende haben will. Machen wir mal eine Liste der dringend zu klärenden Fragen (Neben Logik und dergleichen, die klären sich wahrscheinlich nie.):
1. Janne wird wichtig. Aber warum und was macht er dann? Und wie krieg ich ihn zum Seiten wechseln ohne dass er die Seiten wechselt?
2. Ich habe sieben Erzengel. Eigentlich brauch ich so viele gar nicht, aber ich will sie behalten. Was mach ich denn jetzt mit denen?
3. Wenn Luzi sich als Uriel ausgibt, der ja nunmal das Tor zur Hölle bewacht, was für einen rationalen Grund gäbe es für ihn, in den Himmel zu gehen, obwohl das nicht seine Aufgabe ist?

Und das obligatorische: Was mach ich hier eigentlich und wie zur Hölle (Einmal lachen bitte!) hab ich es geschafft, aus zwei Wörter so ein Epos zu bauen, von dem keiner weiß, wo es eigentlich hinführen soll?
Immerhin hab ich ein Ende. Und noch fast acht Monate Zeit.