8. Dezember 2011

Lieber Konzertbesucher...

...bitte halte deinen Ausweis, deinen Pass oder deinen Führerschein in Kombination mit deinem Ticket bereit, um einen zügigen Einlass zu gewähren."
Und das gleiche bitte nochmal auf Englisch.

So geht es los, wenn man an einem Sonntag um halb sechs in Düsseldorf vor dem ISS Dome steht, weil Rammstein da spielen. Man muss wissen, dass die Band extrem darauf achtet, dass die Karten nicht zu Wucherpreisen weiterverkauft werden - klappt aber trotzdem nicht ganz, so wie es aussieht - und die deswegen personalisiert sind und das natürlich nachgeguckt werden muss.
Das Anstehen dauert laaange, weil wir natürlich zu früh sind, aber auch nach sechs Uhr (offizieller Einlass) stehen wir uns ganz gut die Beine in den Bauch.
Das Highlight der interessantesten, ähm, Frisur war übrigens dieses Mal der Kerl, der im Metzgeroutfit an uns vorbeiging und wahrscheinlich kurz vor Anfang noch schnell reingekommen ist. 
Gegen Viertel vor sieben sind wir dann aber endlich in der Halle, draußen wird es kalt, und wir treffen uns mit den Kollegen meines Vaters. Außerdem ist mein Cousin dabei, sowie der Sohn seines Kollegen samt Freund und dessen Vater.
Verwirrt?
Macht nichts.
Weil der Einlass pro Kopf länger dauert, fängt das Konzert auch erst um acht an, was bedeutet, dass wir noch viel, viel Zeit haben. Die wird mit Reden und Cola holen verplempert. Die Becher haben wir übrigens alle behalten (Und ihr glaubt ja gar nicht, wie unglaublich gut dieses Ding in meine Hosentasche passte).
Dann geht's los.

Deathstars eröffnen für Rammstein, spielen Industrial Metal - zumindest ist das für mich so - der feinsten Art und sich außerdem die Seele aus dem Leib. Und genau deswegen tun sie mir auch so leid, denn das Publikum lässt das völlig kalt, da ist da mal eine Pommesgabel zu sehen und hier mal eine, aber ansonsten nichts. Dabei sind sie live echt gut, mancher Headliner kann nicht von sich behaupten so einen derart guten Sound zu haben...
Das einzige, was mir ein bisschen gefehlt hat, waren die Synth-Klänge, die ich zeitweise echt nur gehört habe, wie ich wusste, dass sie da sein sollten. Allerdings habe ich auch den dazugehörigen Spieler nicht gefunden.
Warum auch immer.
Nachtrag: was daran liegt, dass eine der Gitarristen dafür verantwortlich ist und der logischerweise was anderes zu tun hatte. War also theoretisch alles in bester Ordnung. 

Danach eine halbe Stunde umbauen. Die Stimmung wird gespannt, alle warten, alle wollen jetzt sofort diese Show sehen! Ich war nicht die einzige Ungeduldige hier, das muss ich klarstellen.
Aber davon wird auch nicht schneller gemacht, manche verstehen das, manche nicht, aber im Endeffekt wird dann auch um Punkt neun angefangen. Rammstein sind dafür bekannt, einen strikten Zeitplan zu haben, deswegen wundert das gar nicht.

Die Band betritt nicht einfach die Bühne und legt los. Nein, das tut sie nicht, das wäre zu einfach. Sie kommt von der Seite rein, mitten ins Publikum, um sich dann auf eine kleine Plattform zu begeben, die später eine kleine Zweitbühne darstellen sollte.
Und genau diese kleine Zweitbühne war direkt hinter uns.
TOLL!! *quietsch* Entschuldigt.
Danach kam eine Brücke von der Decke (von der Decke.) Keine Angst, sie hat niemanden erschlagen, da konnte locker noch jemand drunter stehen, und unter großem Jubel und sehr viel Nebel betrat die Band dann die richtige Bühne.
Eben nicht einfach so.
Danach wird losgelegt, direkt mit 'Sonne' und das Publikum zählt mit. Die können eben doch anders, man muss ihnen nur eine andere Band vorsetzen, bei denen auch jeder die Texte weiß.
Während der folgenden Show zeigt die Band, warum sie draußen zwanzig LKWs mit Bühnenequipment stehen hat. Pyrotechnik vom Feinsten, das geht von einfachen Flammen (Sehr viele Songs) über brennende Mikroständer ('Asche zu Asche'), brennende Gitarren (Die überlebt haben, übrigens, den Song habe ich vergessen) bis hin zu Knallereien ('Feuer Frei'), Feuerwerk (Auch 'Feuer Frei') und sonstigen Spielereien, die vor allem eins sind: Nämlich höchst beeindruckend. Jeder, der noch Zweifel gehegt hat, was die Livepräsenz Rammsteins angeht, der hat sie jetzt nicht mehr.
Daneben hat die Band aber auch noch eine sehr beeindruckende Lichttechnik vorzuweisen, die insbesondere bei 'Mutter' und 'Wollt Ihr Das Bett In Flammen Sehen' für Stimmung sorgt. Außerdem wird der Keyboarder, natürlich, bei 'Mein Teil' einmal in einen (Feuerfesten) Topf gesteckt und mit Flammenwerfer gegart, bei 'Haifisch' mit einem Gummiboot durchs Publikum geschickt und darf sich bei 'Bück dich' nun... bücken. Den Teil müsst ihr euch schon selber suchen, der ist nicht ganz jugendfrei.
Also, eigentlich gar nicht.
Bei 'Bück Dich' hat die Band dann auch die Zweitbühne benutzt, wir waren alle ganz nah dran am Geschehen (Und hatten so dermaßen Glück, dass ein paar darauf bestanden haben, sich in die Nähe der Technik zu begeben) und sind bei dem Song auch am Ende... nass geworden. (Sucht es selber, aber Nicht Jugendfrei sollte genug Tipp sein.) Ich glaube, es war Pfefferminzzeug.
Danach ging es fröhlich weiter mit 'Mann gegen Mann' und 'Ohne Dich', beides absolut genial, wenn auch ohne Show dabei, weil das einfach nicht gepasst hätte. Aber das zeigt auch, dass Rammstein auch ohne die Technik völlig tadellos ein Konzert runterspielen können.
Respekt an dieser Stelle.
Danach kommt die Brücke zum dritten Mal zum Einsatz - und die Band verschwindet zum ersten Mal, aber zum Glück nicht für lange.
Der Vorhang am Ende der Bühne fällt und gibt - zusätzlich zu den Scheinwerfern, den Flutlichtern und dem Rest der Lichttechnik - einen Ventilator frei. Der macht zwar keinen Wind und dreht sich nur hübsch - dafür ist er beleuchtet, wie man bei 'Amerika' bemerkt. Danach kommt noch 'Ich Will' mit tatkräftiger Hilfe vom Publikum, bevor die Band zum zweiten Mal verschwindet.
Aber ohne 'Engel' gehen die nicht, das weiß man, das ist Tradition. Und tatsächlich, sie kommen wieder. dieses Mal hat der Herr Sänger ein beeindruckendes Gestell von Flügeln auf dem Rücken, die auch noch teilweise angezündet werden können! Sehr cool, da kann ich mir eine Scheibe abschneiden! (Oder... besser nicht.). Natürlich singen wieder alle mit, auch bei der allerletzten Zugabe, denn 'Engel' war noch nicht alles.
Nein, 'Pussy' kommt noch hinterher, mit viel Spaß, viel Schaum und einer kurzen Danksagung seitens der Band. Schaum? Schaum. Ein wenig jugendfreier als 'Bück Dich', letztendlich läuft es aber aufs Gleiche hinaus. Spaßig, und theoretisch hätte man so eine komplette Dusche gratis bekommen, wenn dieses Mal nicht die wirkliche erste Reihe "drangewesen" wäre.

Und danach? Danach kam wirklich nichts mehr, danach war Schluss und die Band hinterließ einen großen Haufen Fans, der am liebsten alles noch einmal gesehen hätte. Und nochmal. Und nochmal. Und nochmal.
Trotzdem hilft alles nichts, wir müssen gehen, müssen uns ins Auto setzen und erstmal was essen! Das ist Tradition geworden, man spart Geld und Nerven, weil die Leute alle schon aus dem Prakhaus oder vom Parkplatz weg sind, wenn man selbst gerade fahren will.
Und ansonsten? War es das. Aber ich will nochmal! Nochmal!
(Nur vielleicht nocht unbedingt am Sonntag. Der Tag darauf war nicht besonders...)

2 Kommentare:

  1. Du hast es aber entgegen aller Erwartungen überlebt.
    Ich habs natürlich verpasst... -___-
    Aber was solls, so gehts auch.
    Deine Berichte werden immer länger, aber ab einer gewissen länge wird es unübersichtlich. Versuch es mal ein bisschen kürzer. Aber nur ein Bisschen^^ Sonst sind die echt gut. *nick*
    So, ähm, *fuchtel* das wars. Glaub ich.

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  2. Der Bericht ist wegen der Show so lang. Bei Within Temptation wäre das ganze kürzer, weil weniger Show und weniger Begeisterung. ;-)

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