10. Februar 2011

Rollentausch

Ich hab wieder was zu Schreiben! Ha! Na gut, ich hab jetzt auch die Vorgeschichte eines anderen Charakters (Gerechtigkeit muss sein! am Ende schrieb ich die anderen beiden auch noch...) genommen und bastel daran rum. Was soll ich sagen: Er benimmt sich wie der letzte Dreck! Also genau so, wie ich ihn in Erinnerung gehabt habe.
Ich komme übrigens mal mit Plotten voran - ordentlich voran. So ganz langsam erschließt sich mir auch die zweite Hälfte des Buches. Das finde ich toll, das finde ich wirklich toll. Leider hat die Sache einen Haken: Mein Charakterkonzept wird natürlich wieder komplett über Bord geworfen...

Womit ich beim Thema wäre. Ich habe das Problem, dass ich eine Geschichte habe, die ich erzählen möchte, und Charakter, die gerne mitspielen wollen. Also gebe ich ihnen eine Rolle, die sie spielen können. Meistens sind sie damit ganz zufrieden, ansonsten drohe ich ihnen mit Schokoladenentzug (Die gibt es in meinen Welten nicht...) und dann ist gut.
Haltet mich für verrückt, ich weiß, dass ich es bin :P

Manchmal - also gut, eigentlich immer - ergibt es sich, dass von der eigentlichen Geschichte nur das Konzept bleibt und ich den Plot umschmeißen und umbauen muss, damit er erstens funktioniert und zweitens toll ist. Schließlich hat man das Bestreben, originell zu sein. Wie das halt im Normalfall so ist.
Deswegen müssen dann auch manche Dinge weichen. Charakterkonzepte, zum Beispiel. Die werden dann ersetzt und die Charakter werden im Endeffekt was ganz anderes als ursprünglich geplant. Da war zum Beispiel die Elfe, die sich bis zum Schluss nicht recht entscheiden konnte, was sie eigentlich wollte. Erst war sie böse, dann war sie gut, dann war sie zwar weise, aber noch nicht auserwählt (Das Böse kaputtzuhauen - ja, ich war auch mal blutiger Anfänger! Mittlerweile hoffe ich, zumindest das 'blutig' streichen zu dürfen), dann war sie beides. Und vor allem war sie am Anfang noch wesentlich gesprächiger. Und die Suizidgefährdung, die kam auch später. Und die Selbstmordversuche auch... Sehr erschreckend.

Leider ist sie auch nicht das einzige Beispiel. Da wäre Wolf. Der aus Albtraum. Der aus dem Kurzgeschichtenmonster. Was der eigentlich werden sollte, weiß ich auch nicht so recht. Irgendein weiser Trottel, der sich partout nicht zu erkennen geben will, glaube ich. Ich glaube, wenn ich ihn jetzt so bezeichnen würde... *duck* Mittlerweile ist wohl nur das weise übrig geblieben. Ansatzweise, er kann ja nichts dafür, dass er sehr viel intelligenter ist als ich. Und ich kann wenigstens sagen, dass das nicht einfach ist, ohne anzugeben. Was soll ich machen? Ich HABE eben einen hohen IQ *mecker*
Aber ich schweife ab. Mittlerweile ist Wolf übrigens umgänglicher, schmeißt mit normalen, aber immer noch wenig verständlichen Sätzen um sich und hat eine wesentlich bedeutendere Rolle eingenommen. Auch nachdem ich ihn umgebracht habe.

Und dann wäre da noch das Eiserne Lied. Asarel. Wer die Bücher um Geralt, den Hexer gelesen hat, wird einige Parallelen zu ihm erkennen. Wer die Bücher nicht gelesen hat, dem lege ich sie ans Herz. (Der letzte Wunsch, Das Schwert der Vorsehung, Das Erbe der Elfen, Die Zeit der Verachtung, Feuertaufe, Der Schwalbenturm und eins muss noch rauskommen, soweit ich weiß)
auf jeden Fall sollte Asarel so etwas wie eine sozial sehr inkompetente Person werden. Nicht sehr gesprächig, wenn, dann hat er immer einen angenervten Ton in der Stimme, unflexibel, versucht nett zu sein, manövriert sich aber regelmäßig durch einige Sprüche ins menschliche Abseits. Aber wenigstens sind die Sprüche toll.
Auf jeden Fall eben kein bisschen sensibel. So sensibel wie ein Stein.
Was mittlerweile aus ihm geworden ist? Von außen ist und bleibt der Kerl so. Er ist halt nicht von dieser Welt, hatte zwar Zeit, sich mal mit menschlichen Verhaltensweisen zu beschäftigen, fällt aber gerne mal in sein Verhalten zurück. Aber innen sieht die Sache furchtbar anders aus. Asarel ist eigentlich verdammt sensibel. Er denkt über die anderen nach, sie sind ihm eben nicht egal, wie ich immer gedacht habe. Er versucht wirklich, freundlich  und vor allem hilfreich zu sein, kriegt es aber nicht hin. Er misstraut anderen, aber nur, weil er Angst hat, von anderen enttäuscht zu werden.
Aber vor allem, vor allem hat er Skrupel. Und im Laufe der Geschichte denkt er darüber nach, die ganze Sache einfach zu lassen. Das hätte ich ihm auch nicht zugetraut.

Wenn man schreibt, ist man ja eigentlich Gott. Man spielt Gott. Man kann tun und lassen, was man will, man kann die Charakter quälen und sie wieder zusammenflicken.

Aber im Endeffekt tanzen sie einem doch nur auf der Nase herum.

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