22. April 2011

Heule, heule

Wer sich ein bisschen durch die Untiefen meines Blogs gekramt hat, der weiß, dass ich vor nicht allzu langer Zeit einen Traum hatte, von einem Kerl mit weißen Haaren. Mittlerweile habe ich seine Geschichte in Ansätzen gefunden, weiß seinen Namen, sein Alter und alles was dazugehört.
Er heißt Luka, ist ein Mondauge und Wissenschaftler aus Leidenschaft (und von Beruf. Aber gut). Und Luka jammert. Zwar nicht unbedingt gerne, dafür aber viel.
Er jammert über sich, über die anderen, über die Situation und vor allem darüber, dass er daran schuld ist. Nun hat er dabei zwei Probleme: Erstens wissen das die anderen nicht - und zweitens ist er wirklich schuld.
Ich habe jetzt auch zwei Probleme, wenn ich die Sache erklären wollte, denn es würde viel zu lange dauern und hinterher wüsste der geneigte Leser schon die Hälfte der Story. Und ich lege Wert darauf, zumindest einen Großteil meiner Stories für mich zu behalten.

Jetzt ist es so, dass Luka sich natürlich damit abfinden und sich irgendwo zur Ruhe setzen könnte, um das alles zu vergessen. Aber das kann er nicht, denn er hat sich für einen weitaus umständlicheren Weg entschieden: Er will versuchen, die Sache wieder geradezurücken. Zumindest ansatzweise. Und er hat sich da durchaus was vorgenommen, denn es betrifft nicht nur ihn, sondern weit mehr als hundert Leute. Am besten noch eine, nein, zwei Nullen anhängen.

Es geht ihm, im Grunde genommen darum, die Mondaugen wieder zu "normalen Menschen" zu machen (das klingt jetzt... na ja...). Und er versucht, die zu befreien, die zu wissenschaftlichen Zwecken gefangengehalten und als Versuchskaninchen missbraucht werden.
Daraus ergeben sich wieder drei Probleme. Erstens hat er sich dazu unter die Leute gemischt, die die Versuche durchführen, zweitens macht er dabei mit - ansonsten würde man Verdacht schöpfen, dass mit ihm was ist, was auf jeden Fall zu vermeiden ist - und drittens muss der arme Kerl auch noch ständig neue Mondaugen herschaffen, damit sie denen nicht ausgehen.
Ich merke gerade, ich habe einen eindeutigen Bösen in meiner Geschichte. Mal was ganz neues. Das wollte ich gar nicht.
Egal.
Ich finde, deswegen hat Luka eindeutig Grund zum Jammern. Und zum Heulen und von mir aus auch zum depressiv werden. Aber erstens geht mir das fürchterlich auf die Nerven und zweitens: Wer will sich durch 400 Seiten Geheul kämpfen, wo die Tränen aus den Seiten triefen?
Ich nicht.
Aber da ich meine Bücher schon gern selbst und mit Stolz lesen möchte, habe ich mir was ausgedacht. Nämlich eine Möglichkeit, Luka endlich dazu zu bringen, sich jemandem anzuvertrauen und auch endlich mal etwas zu tun und nicht nur ewig herumzuplanen.
Dazu habe ich Tear eingebaut. Und im Gegensatz zu Luka heult die nicht. Auch wenn sie so heißt.

Und über Tear erzähle ich später, ansonsten habe ich ja nichts zu bloggen. Und viel mehr über die Story erzähle ich nicht, ich führe hier nur die Grundsituation aus. Wer wie viel von der Situation eines anderen weiß, sag ich nicht. Aber alles voneinander wissen sie natürlich nicht - wär ja langweilig - und außerdem ständen die Chancen nicht schlecht, dass ich hinterher mindestens einen Toten mehr habe als geplant...
Und zumindest an der Zahl hat sich während des Schreibens nichts geändert.

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