30. März 2011

Ein seltsames Völkchen

Das sind Autoren wohl auf jeden Fall und ich glaube nicht, dass ich da viel Widerspruch bekommen werde. Immerhin mögen sie ihre Charakter wie echte Menschen (Auch wenn es gar keine Menschen sind, so wie in meinem Fall öfter mal). Dann gibt es da noch ein paar andere Dinge, die für solche Leute (Wie sich das anhört!) ganz und gar typisch sind. So sind bei mir schon ein oder zwei Mal Lehrer leicht auf Distanz gegangen, als ich mich mit meinen Freunden über meinen Plot unterhalten habe. Meistens sind das entweder über die lustigen oder die nicht-ganz-so-netten Szenen, im Falle der Lehrerflucht wohl letzteres. So kann es also gehen.

Außerdem ist das Plotten ja so ein Phänomen. Man mag seinen Plot (Zumindest immer anfangs), man hätschelt ihn, man redet ihm gut zu und flucht manchmal drauf, man verliert ihn (Muss. Die. Sache. Mit. Humor. Nehmen. Arrgh!), man lacht darüber, man lässt ihn links liegen und wartet, bis man weiterarbeiten kann. Was habe ich über den Plot des Liedes geflucht und gezetert, weil er einfach nicht wollte! Was habe ich gewartet, bis man mir die Geschichte irgendwann im Kurzformat erzählte.
Tja, das war wohl das Problem. Und damit leite ich heute wenigstens ein bisschen elegant zu meinem eigentlichen Thema über. Aber nichtsdestotrotz musste mal gesagt werden, dass Autoren auch nur Menschen sind. Sehr, SEHR seltsame Menschen...

Also, wie gesagt, mit dem Lied klappt es immer noch nciht so wie ich mir das vorgestellt habe. Und ich habe mir das wie bei Albtraum vorgestellt, nur in ein klein wenig langsamer und gemächlicher. Zumindest langsamer gehts auf jeden Fall voran, aber das muss ich mir noch bis morgen aufheben... Leider wird das Schreibgefühl auch nicht besser. Rein handwerklich habe ich dieses Mal, glaube ich, eindeutig ein paar Dinge besser gemacht, bis auf den Infodump im letzten Kapitel, aber das habe ich ja wenigstens gemerkt. So. Ein Fortschritt.
Aber das Gefühl, das Gefühl... Ich kann mich in meine Charakter hineinversetzen, aber das hilft nichts. Sie rennen mir nicht den ganzen lieben langen Tag hinterher, sie beschweren sich nicht bei jedem zweiten Satz über das, was ich mit ihnen mache, sie sind einfach... blass. Für mich. Ich glaube, dass das beim Leser keine großen Auswirkungen hat.

Heißt also im Klartext, dass irgendetwas an irgendeiner Stelle schief gelaufen ist. dass ich meinen Plot verloren habe, war dann wohl die Spitze des Eisbergs. Ich könnte jetzt ganz pessimistisch und missmutig von mir geben, dass das ganze Projekt von vornherein zum Scheitern verurteilt war, aber ich glaube so weit kommt es auch nicht. Es lag entweder an mir oder daran, dass ich nebenher geplottet habe.
Das wird wiederum damit zusammenhängen, dass ein Jahresziel darauf wartet, erfüllt zu werden. Und in der Plotphase habe ich mich nunmal um Kopf und um Kragen geschrieben.
Vielleicht war das keine gute Idee. Denn bei Albtraum habe ich geschlagene drei Monate (Na gut. Zwei. Zwei Monate, der Oktober zählt nicht mehr ganz dazu) geplottet und nichts nebenher geschrieben. Drei (Hört sich besser an) Monate intensiv und ohne schreiben gegen eineinhalb (Der Rest war so... irgendwie) Monate nebenher und ganz viel schreiben... Nun, das Ergebnis ist vorhersehbar.

Bevor jemand aber jetzt vermutet, dass ich das Lied nun ad acta und damit in die ewigen Jagdgründe schicke, dem kann ich Entwarnung geben. Hey, ich habe ein Buch, das geschrieben werden will, das kann ich nicht einfach liegenlassen! Ich habe so lange an der Geschichte herumgedacht (SechsWochen und mehr sind nicht kurz!), ich habe geflucht, gefleht und sonstige Dinge ge-tan und bin jetzt nicht bereit, das alles umsonst gemacht zu haben. Also wird das Lied zu Ende geschrieben und zwar so, dass ich wenigstens am Ende sagen kann: Es war ein verdammt schwieriger Start, und es gab mehr Tiefen als Höhen, aber dafür sieht das doch ganz in Ordnung aus.
Das kann doch nicht so schwer sein!

2 Kommentare:

  1. Ich hatte mich bei Deinem Plan schon gefragt, wie Du das eigentlich machst, so viel gleichzeitig. Bei mir funktioniert das überhaupt nicht. Jedenfalls nicht, wenn es um Romane geht. Da versenke ich mich in ein Projekt. Dass es das richtige zur richtigen Zeit ist, merke ich daran, dass mir (zu den unmöglichsten Zeiten) Dinge dazu einfallen, Szenen, Details ...
    Das mit den Unterhaltungen kenne ich auch. Meine Freundin schreibt bevorzugt Krimis, das sind immer lustige Gespräche, wenn wir mal essen gehen. Da hat sich schon so mancher nach uns umgedreht ;-)
    Vielleicht wäre es gut, Deinen Jahresplan eher als lockeres Vorhaben zu sehen und nicht als feste Vorgabe. Vielleicht läuft es dann wieder besser.

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  2. Ja, das sollte ich mal versuchen. Danke für den Tipp, bevor ich mich hier vollkommen ins Chaos manövriere.

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