27. Dezember 2010

Neujahrsvorsätze - die erste und letzte

Ich will hier schließlich keine Romane schreiben, das tu ich ja schon so zur Genüge...
Als allererstes: Albtraum ist fertig! Richtig fertig. Ein "Ende" steht nicht drunter, denn mein Ende ist eigentlich gar keins. Ich habe mir so viele Hintertürchen aufgehalten, weil ich nicht einsehe, warum ich diese tollen Charakter in Ruhe lassen soll... Aber dann müsste ich mir ausdenken, wie die eigentlich alle wieder auferstehen sollen, denn die wirklich tollen habe ich leider alle umgebracht.
Jedenfalls hat mir das Schreiben eigentlich unendlich viel Spaß gemacht. Ich kann mich im Moment an keine Szene erinnern, zu der ich mich wirklich gezwungen habe. Gut, da war der Tod eines Charakters, den ich doch sehr mochte, aber der ging auch verhältnismäßig leicht von der Hand.
Das einzige, was wirklich schwer war, war dann doch der Epilog. Aber ich denke, dieses schlechte Gefühl, das ich dabei hatte, ist im Endeffekt ein gutes Zeichen.
Ich kann dem Schicksal nur dafür danken, dass ich anstatt meiner ursprünglichen Idee dieses Buch geschrieben habe. Ohne Inception, dem Silmarillion und meinem Hang zu spitzen Ohren wäre dieses Buch wahrscheinlich nicht das geworden, was es jetzt ist. Und falls sich jetzt jemand über diese krude Mischung wundert: Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder Autor etwas ähnliches vorzuweisen hat, wenn es um seine Inspiration geht.
Und für das nächste Buch habe ich unter anderem Ideen aus Final Fantasy: Advent Children und dem PC-Spiel The Witcher, das ich allerdings wegen der Altersbeschränkung nicht gespielt habe, aber genug darüber gelesen habe.

Nun, da ich für dieses Jahr akut nichts mehr zu Schreiben übrig habe, weil ich eine Pause einlege, wird es Zeit, mir Gedanken zu machen, was ich eigentlich nächstes Jahr machen will. Schreibtechnisch, versteht sich.
Ich habe mir eine gedankliche ToDo-Liste gemacht, aber aufschreiben muss ich das ganze noch. Und was eignet sich eigentlich besser, als mein Schreibblog?

Zum ersten: Meine Trilogie fertigschreiben. Zwei Bücher sind fertig, der dritte Band ist angefangen und wurde zwecks NaNo einfach unterbrochen. Das alles sind Bücher, die seltsamerweise jeder für gut und marktreif hält, nur ich nicht, erst recht nicht, nachdem Albtraum so gut geworden ist. Deswegen werden die Bücher nie veröffentlicht werden, denn was nützt es, ein Buch zu bewerben, hinter dem der Autor nicht voll und ganz steht? Aber fertig werden, das hat die Trilogie verdient.

Zweitens: Kontakte halten. Wozu habe ich mir die Mail-Adressen, von den NaNo-Leuten geben lassen, wenn ich sie nicht brauche? Ich krieg auch irgendwann mal Plotprobleme, und dann brauche ich mehr als einen, der genug Fantasie hat, um sich was einfallen zu lassen.

Drittens: Wer hätte es gedacht: Plotten. Damit habe ich schon angefangen, aber ich muss es auch weitermachen. Ich brauche einen Plot für ein gutes Buch, das hat mir Albtraum gezeigt. Ich habe auch einen Beweis dafür, was passiert, wenn ich es nicht mache: Den NaNo 2009. Die Kladden habe ich alle noch. Als warnendes Beispiel.

Viertens: Das geplottete Buch auch schreiben. Das eiserne Lied, so lautet sein Titel, will geschrieben werden. Am liebsten jetzt, sofort. Mit Charaktern, bei denen ich bei jedem nach den guten Seiten suchen muss, befürchte ich. Ich hoffe, dass auch das Buch über die 500 Seiten kommt, vielleicht auch über die 600. Ich liebe lange Bücher, warum sollte ich sie nicht auch schreiben?

Fünftens: Albtraum überarbeiten. Ich weiß, dass das keine schöne Aufgabe ist und vor allem keine dankbare, weil man es ganz alleine machen muss. Und die Nichtschreiberfraktion (zumindest so wie ich sie kenne) zeigt sich meistens recht unverständlich. Es sei doch so schon gut. Leider nicht gut genug. Und Albtraum hat es verdient, veröffentlicht zu werden. Schon allein, weil ich wissen will, was die Leute zu Wolf sagen.

Sechstens: NaNoWriMo. Und alles, was dazugehört: Das heißt: Noch ein Projekt plotten und schreiben und damit gewinnen. Es müssen ja nicht wieder 100000 Wörter werden, aber gewinnen will ich trotzdem. Mit was auch immer. Hauptsache, es gefällt mir.

Siebtens: Ich muss mir Gedanken ums Veröffentlichen machen, weil ich genau das auch will. In welcher Form das passiert, weiß ich noch nicht, aber es muss sein. Ich will nicht unbedingt einen Bestseller schreiben (obwohl das natürlich schön wäre), aber zumindest will ich, dass da ein Buch im Laden liegt, mit meinem Namen drauf. Und deswegen: Gedanken machen. An sowas geht man nicht einfach so dran.

Das sind recht viele Vorsätze, das ist mir bewusst. Aber ich habe nie von mir behauptet, dass ich nicht ehrgeizig bin. Nicht in Dingen, die ich gerne mache. Und solange ich es noch gerne mache, solange ich noch das mag, was ich da schreibe, darf ich das auch. So.
Diese Vorsätze sind nicht unmöglich zu schaffen. Das ist in etwas das, was ich dieses Jahr auch geschafft habe. Inklusive Überarbeiten, aber das ist schiefgelaufen. Gut, die Kontakte hatte ich nicht, aber darüber kann ich hinwegsehen.
Also: ich bin bereit für 2011. Fragt sich nur, ob das auch bereit für mich ist.

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