25. Februar 2012

Winternächtliche Träume zum Ersten

Ja, hallöchen meine Freunde, ich heiße euch herzlich willkommen bei diesem wunderschönen Konzertbericht eines Winternachtstraums im Regen.
Fangen wir doch mal vorne an.
Zum ersten haben wir nicht alle Bands gesehen, aufgrund von zeitlichen Schwierigkeiten, die nun einmal auftreten, wenn man Freitags zur arbeitenden Bevölkerung gehört. Hat uns aber nicht weiter gestört, wir sind um sechs von hier losgefahren, um halb sieben angekommen und gegen in sieben in die Halle, was aber nur daran lag, dass wir noch auf ein paar Kollegen meines Vaters warten mussten. Im Vorraum haben wir uns einmal kurz umgesehen und sind dann sofort los, denn die Band spielte ja schon...

Winterstorm heißt die Truppe, deren Name war hervorragend zum Festival aber nicht zum Wetter passt. Sie spielen ganz ordentlichen Powermetal, überzeugen durch eine ebenso ordentliche Bühnenleistung und schaffen es, dem Publikum einzuheizen. Dummerweise sind um sieben noch nicht viele Leute da, schade eigentlich, denn die Band hätte auf jeden Fall mehr verdient.
Nach einer kurzen Umbaupause, der ersten Cola und der Feststellung, dass ich heute (denn heute geht es ja weiter) ganz viel Geld loswerden werde, wenn ich Pech habe, betreten die Stalingrad Pussies die Bühne und die erste Frage, die sich mir stellt ist, wo ich hier nochmal gelandet bin. Musikalisch klingt das anscheinend nach Deathcore, nur das Auftreten der Band passt da irgendwie gar nicht zu, denn das bewegt sich, wenn man meinem Halbwissen trauen darf, irgendwo beim Gangsta-Rap. Außerdem fahren sie gleich zwei Sänger auf, die sich gegenseitig anbrüllen, von denen einer aber ständig teilnahmslos herumsteht und in seinem weißen Anzug und Sonnenbrille sowieso etwas fehl am Platz wirkt. Davon abgesehen findet das Publikum sie toll und sie liefern was ganz Anständiges ab - nur irgendwie verstehe ich das Konzept hinter den Klamotten und den recht niveaulosen Lyrics immer noch nicht.
Genretechnisch in die gleiche Ecke passen Burden Of Grief, die mir zwar gleich sehr viel sympathischer sind, dem Publikum aber offenbar nicht. Es sind gleich weniger Leute da und die auch nur beschränkt begeistert, obwohl es nach dem Iron Maiden-Cover (Aces High) gleich noch ein bisschen besser wird, auch wenn das Cover wirklich nicht das Beste ist. Durch das Ohropax höre ich währenddessen aber so wenig, dass ich mir den Song im Original vorstellen muss und dabei kann man dann abfeiern.
Als nächstes kehren wir nur für fünf Minuten in den Vorraum zurück, denn Orden Ogan, die Helden, die das Festival jedes Mal auf die Beine stellen, spielen und ich will vorne sein. Klappt auch wunderbar, auch wenn der Typ neben mir ein wenig seltsam ist und während des Konzertes irgendwie ständig mit mir kuscheln will. Wenigstens geht er nach der Hälfte der Zeit weg. Aber kommen wir zum Wesentlichen. Die Herren haben mit technischen Problemen zu kämpfen, ein Gitarrist fällt für die ersten zwei Songs weg, dem anderen fällt die Gitarre hin, gottseidank ist nichts passiert. Die Jungs nehmen es mit Humor, und lassen sich nicht beirren, spielen vielleicht nicht die beste Show ihrer Karriere, aber eine Gute. Das Publikum ist aktiv und feierbereit wie noch nie an diesem Abend, feiert den Drummer beim Solo, feiert die ganze Band, die Crew und sowieso alle, die das Festival realisiert haben, nur beim Mitsingen hapert es ein wenig. Da kommt erst beim allerletzten Song richtig Stimmung auf, nur ist das Konzert dann ja schon zu Ende. Eigentlich schade, nur habe ich zu dem Zeitpunkt vor lauter Headbangen nicht mehr ganz gewusst, wo links und rechts ist.
Als vorletzte und für uns letzte Band des Abends sind Night In Gales dran und die haben vor allem das Problem, dass sie nach Orden Ogan dran sind und die Leute entweder schon ganz weg oder relativ müde sind. Genau das Gleiche wie am Anfang, sie hätten auch größere Massen bewegt, wenn ihnen die Zeit nicht im Weg gestanden hätte. Außerdem kommt noch erschwerend dazu, dass irgendwie irgendwas den Feueralarm ausgelöst hat, was erst einmal zu Ratlosigkeit und Abbruch des Konzertes führt, bevor die Sache geklärt ist. Danach wird weitergespielt - wir beschließen aber einstimmig, es erst einmal sein zu lassen, immerhin sind wir schon seit 17 Stunden wach.

Also, das wäre es für heute gewesen, ich wüsste nicht, was ich noch zu berichten hätte. Der zweite Teil folgt morgen, wenn ich mich nicht wegen irgendetwas ablenken lasse, und da erwarten euch unter anderem die Headliner des Festivals, Morgoth.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen